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PRODAT ERP schlägt Open-Source-ERP-Systeme im Kostenvergleich

Untersuchungsergebnisse der Hochschule Mittweida zur Konzeption modularer Produktionsmanagementsysteme (PMS) zeigen, dass quelloffene ERP Alternativen nicht zwingend zu niedrigeren IT-Kosten führen. Das Low-Cost-ERP-System PRODAT ERP erfüllte demnach die gestellten Anforderungen zu 85 Prozent mit deutlichem Abstand vor dem Test-Zweiten Open-Source-System AvERP mit 77,6 Prozent Erfüllungsgrad.

Das Verbundforschungsprojekt „Modularisierte Produktion“ verfolgt das Ziel mittelständische Betriebe (KMU) des Elektronikmarktes mit besseren Lösungsansätzen für eine integrierte Produkt- und Prozessentwicklung, vernetzte Produktion sowie Fertigung modularer Produkte zu unterstützen. Wesentlicher Bestandteil des Entwicklungsprojektes ist die Konzeption eines Produktionsmanagementsystems, das für die Abwicklung hochflexibler und erweiterbarer Produktionsprozesse notwendig ist.

Einen besonderen Stellenwert nimmt die Berücksichtigung begrenzter finanzieller Mittel, wie bei KMU üblich, ein. Vor diesem Hintergrund wurden in der Studie speziell Open-Source- und Low-Cost-ERP-Systeme genauer untersucht. Von ursprünglich 18 Systemen erfüllten letztlich 5 Open-Source- und 2 kommerzielle Systeme die Basisanforderungen. Für die Funktionstests wurden insgesamt 90 Anforderungen auf ihre Erfüllung geprüft. Der Methode der Nutzwertanalyse folgend, wurden den Einzelkriterien 11 Kategorien zugeordnet und zueinander gewichtet. Im Ergebnis setzte das kostenpflichtige ERP-System PRODAT ERP die gestellten Anforderungen mit 85,25 Prozent am besten um. Es folgten AvERP (77,59 %), I-Line (70,57 %), ADempiere (59,43 %), Open-ERP (57,32 %) und Openbravo (51,77 %). Vor allem in der Kostenkategorie hat PRODAT ERP sehr gut abgeschnitten. Die Mittweidaer Experten sehen dies darin begründet, dass die Kosten der Open Source Hersteller für Leistungen wie Schulung, Wartung und software-technische Anpassungen, die Kosten des Erfurter Softwareherstellers CIMPCS teils deutlich übertreffen.

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ABBILDUNG: Ergebnis Hauptanforderungen der Nutzwertanalyse für die 4 am besten bewerteten Systeme

Der vollständige Untersuchungsbericht ist in der Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb des Hanser Verlags in der Ausgabe 105 veröffentlicht.

Mitteilung vom Juli 2010